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Herz-Kreislauf-Untersuchung


Erstdiagnostik und Behandlungskontrolle ...

Reizweiterleitung im Herzen

Abb.: Reizweiterleitung im Herzen / Prinzip der EKG-Darstellung / © Kalumet (own work) / GFDL / CC-BY-SA-3.0 / via Wikimedia Commons

Unser Zentralorgan auf dem Prüfstand

Das Herz leistet rund um die Uhr Schwerstarbeit. Es versorgt den menschlichen Körper durch rhythmische Kontraktionen mit Blut und sichert so die Durchblutung aller Organe. Dabei pumpt die rechte Herzhälfte das Blut durch den Kreislauf der Lunge (kleiner Kreislauf oder Lungenkreislauf), während die linke Herzhälfte die restlichen Organe versorgt (großer Kreislauf). Beide Herzhälften pumpen pro Stunde ohne Unterbrechung fast 300 Liter Blut in den Körperkreislauf.

Im Herzen befindet sich ein spezielles Reizbildungs- und Reizleitungssystem. Bei jedem Herzschlag entsteht ein schwacher Strom, die so genannte elektrische Erregung. Sie bewirkt, dass sich das Herz kontrahiert und das Blut durch den Körperkreislauf pumpt. Die Erregung entsteht im Sinusknoten, einem Bereich im linken Vorhof des Herzens. Der Sinusknoten wird auch als "Schrittmacher" bezeichnet, der das Herz mit einer bestimmten Frequenz antreibt. Vom Sinusknoten gelangen die elektrischen Impulse über das herzeigene Erregungsleitungssystem zu den Muskelzellen.

Das Elektrokardiogramm (EKG)

Das EKG ist ein schmerzloses, nicht in den Körper eingreifendes (nicht-invasives), jederzeit wiederholbares und fast überall durchführbares Untersuchungsverfahren, bei dem Herzfrequenz, Herzrhythmus und der Lagetyp (elektrische Herzachse) bestimmt und die elektrische Aktivität von Herzvorhöfen und Herzkammern abgelesen werden können.

Dafür müssen auf den Armen, Beinen und auf dem Brustkorb des Patienten Metallplättchen (Elektroden) angebracht werden, über die sich dann die elektrischen Aktivitäten des Herzens ableiten lassen. Ein EKG-Gerät verstärkt diese Impulse und stellt sie entweder als EKG-Kurve auf einem Bildschirm dar oder druckt sie auf einem Papierstreifen aus.

» Das EKG zeigt die elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern «

Ruhe-EKG

Das normale Ruhe-EKG wird meist im Liegen angefertigt. Da es nur einige Sekunden dauert, kann man es auch bei Notfällen gut durchführen. Es ist als kardiologische Basisuntersuchung die Variante mit der größten Aussagekraft und kann Informationen über Herzrhythmusstörungen, eine chronische Durchblutungsstörung des Herzmuskels oder einen akuten Herzinfarkt sowie Veränderungen von Herzmuskel (z.B. Verdickung) und Herzbeutel (z.B. Entzündung) liefern.

Belastungs-EKG

In unserer Praxis erfolgt die Belastungsuntersuchung an einem Fahrrad-Ergometer. Unter stufenweiser Zunahme der Belastung wird die individuelle Belastbarkeit unter Aufzeichnung von EKG, Blutdruck und Puls ermittelt.

Ein Belastungs-EKG dient z.B. zur Erkennung einer unter Belastungsbedingungen auftretenden Durchblutungsstörung des Herzmuskels (typische EKG-Veränderungen, eventuell verbunden mit Beschwerden wie Angina pectoris oder Luftnot). Die Aufzeichnung von Herzrhythmusstörungen unter Belastung kann Hinweise für eine beim Patienten zugrunde liegende Herzerkrankung liefern.

Langzeit-EKG

Beim Langzeit-EKG trägt der Patient ein kleines und in der Regel nicht störendes EKG-Gerät mit sich, das seine Herzaktionen über einen Zeitraum von etwa 24 Stunden (im Einzelfall bis zu 7 Tagen) kontinuierlich aufzeichnet. Es ist die Standardmethode zur Erfassung von Störungen, die im Ruhe- bzw. Belastungs-EKG nicht ausreichend dokumentiert werden konnten.

Die Auswertung der im Aufzeichnungszeitraum gespeicherten Daten dient dem Nachweis bzw. Ausschluss von eventuellen Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehlern oder einem kurzzeitigen Bewusstseinsverlust und auch der Therapiekontrolle bei Behandlungen oder nach der Implantation eines Herzschrittmachers.

Langzeit-Blutdruckmessung

Der Blutdruck ist der Druck in den Blutgefäßen und Herzkammern. Er hängt von der Herzleistung, dem Gefäßwiderstand und verschiedenen, komplizierten Regelsystemen ab. Unter normalen Bedingungen und ohne Berücksichtigung individueller Abweichungen sollte der Blutdruck idealerweise bei 120/80 mmHg liegen. Ab 140/90 mmHg spricht man international von Bluthochdruck, der sich nachteilig auf Gesundheit und Lebenserwartung auswirkt. Da erhöhter Blutdruck aber oft subjektiv nicht wahrgenommen wird, sollte er von Zeit zu Zeit gemessen werden.

Das Funktionsprinzip einer Langzeit-Blutdruckmessung ist das gleiche wie bei einer gewöhnlichen Blutdruckmessung, nur dass der Patient permanent (in der Regel über einen ganzen Tag) eine Oberarm-Manschette trägt, die sich in festgelegten Intervallen automatisch aufpumpt. Dabei werden kontinuierlich die Blutdruckwerte gemessen und auf einem mitgeführten Rekorder gespeichert. Die anschließende Computeranalyse am folgenden Tag ermöglicht dann unter anderem Aussagen über das Vorliegen eines Bluthochdrucks oder die Wirksamkeit einer blutdrucksenkenden Medikation.

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