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Lungenfunktionsprüfung


Damit Ihnen nicht der Atem ausgeht …

Atemwegserkrankungen frühzeitig erkennen

Die Lunge ist eines der großen lebenswichtigen Organe. Sie sorgt dafür, dass der Sauerstoff aus der Atemluft in unser Blut gelangt. Funktioniert der Blutkreislauf nicht, kann es zu erheblichen Komplikationen kommen. Atemwegserkrankungen lassen sich jedoch früh erkennen und behandeln.

Ein Verfahren zur Lungenfunktionsprüfung ist die Spirometrie. Dabei werden das Lungen- bzw. Atemvolumen und die Luftfluss-Geschwindigkeiten gemessen und aufgezeichnet. Die Spirometrie dient der Früherkennung von Lungenerkrankungen sowie der Verlaufskontrolle während der Therapie. Hier werden Änderungen der verschiedenen Lungenvolumina fortlaufend erfasst und graphisch dargestellt.

Man unterscheidet ein geschlossenes und ein offenes System. Beim geschlossenen System (Glockenspirometer) ist der Patient über ein Mundstück mit einem geschlossenen Luftraum verbunden, dessen Volumen sich entsprechend der Atmung ändert. Beim offenen System, welches meistens vorgezogen wird, atmet der Patient durch ein Atemrohr, in dem Atemgeschwindigkeit und Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft gemessen werden. Die Daten werden anschließend per Computer ausgewertet.

» Eine frühe Diagnostik verringert das chronische Risiko «

Folgende Werte werden mittels Spirometrie gemessen:

Atemzugvolumen (AZV): Es entspricht dem ein- bzw. ausgeatmeten Volumen bei normalem Atemzug (etwa 0,5 Liter Luft).

Inspiratorisches Reservevolumen (IRV): Dies ist das Volumen, das nach normaler Einatmung noch zusätzlich eingeatmet werden kann (etwa 3 Liter Luft).

Expiratorisches Reservevolumen (ERV): Es ist das Volumen, das nach normaler Ausatmung noch zusätzlich ausgeatmet werden kann (etwa 1,7 Liter Luft).

Inspiratorische Kapazität (IC): Sie ist definiert als das Volumen, das nach normalem Ausatmen maximal eingeatmet werden kann (etwa 3,5 Liter Luft).

Vitalkapazität (VC): Das ist das Volumen, das nach maximaler Einatmung maximal ausgeatmet werden kann (3,3 bis 4,9 Liter Luft).

Einsekundenkapazität (FEV1, Tiffeneau-Test): So wird das Volumen bezeichnet, das bei maximaler Einatmung in einer Sekunde maximal ausgeatmet werden kann (min. 70 Prozent der Vitalkapazität).

Peak-Flow (Peak-Expiratory-Flow, PEF): Beschreibt den stärksten aus den Lungen ausgestoßene Luftstrom am Beginn einer starken Ausatmung (max. 600 l/min).

Diese Messgrößen helfen beispielsweise, zwischen den beiden Hauptgruppen von Lungenerkrankungen zu unterscheiden:

Obstruktive Lungenerkrankungen: Sie werden durch eine Verengung der Atemwege verursacht, z.B. durch Asthma oder COPD.

Restriktive Lungenerkrankungen: Hier sind Lunge und/oder Brustkorb vermindert dehnbar. Beispiele sind Lungenverhärtung (Lungenfibrose), Flüssigkeitsansammlung im Lungenspalt (Pleura-Erguss) oder ein hoch stehendes Zwerchfell (Zwerchfellparese).

Fazit: Die Spirometrie ist eine ungefährliche und schmerzfreie Untersuchungsmethode, mit der sich frühzeitig Lungenerkrankungen erkennen lassen. Eine frühe Diagnostik hilft Risikopatienten, spätere Komplikationen zu vermeiden. Lassen Sie sich bitte beraten.

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